Schon als kleines Kind habe ich verregnete Sonntage mit meinem Vater in der, zur Dunkelkammer umgebauten Küche verbracht. Damals war bereits klar, dass ich nicht der Künstler bin, aber dass mich die Technik faszinierte. Mit meinem Studium zum Fotoingenieur wollte ich die Fotografie weiterbringen und just im Anschluss an das Studium kam der große Wandel von der analogen Technik hin zur digitalen. Da die großen Hersteller zögerten, habe ich mich 1995 selbständig gemacht und schon nach kurzer kam das Angebot der Color Foto einen Kamerateststand zu bauen und Tests für Fachzeitschriften durchzuführen. Um das Rad nicht neu zu erfinden, habe ich mich für die Entwicklung des Standes der Arbeitsgruppe in DIN und ISO angeschlossen. Kurze Zeit später kamen Leica und Panasonic und bestellten ihre ersten Teststände bei mir. Zusammen mit meinen Kunden, den Zeitschriften, haben wir immer neue Testverfahren entwickelt, um der fortschreitenden Technik auf den Zahn zu fühlen. 1998 habe ich eines der ersten Bücher zur digitalen Fotografie geschrieben und im Laufe der letzten 25 Jahre viele dutzend Artikel zu fototechnischen Aspekten veröffentlicht. Ich war viele Jahre öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Fotografie, Scannen und Bildverarbeitung, führe den Vorsitz im DIN zur Standardisierung in der digitalen Fotografie, hatte eine Zeitlang den Vorsitz der Sektion Wissenschaft und Technik in der DGPH, und bin in vielen weiteren Institutionen tätig. Heute ist es nicht nur die klassische Fotografie, die mein Unternehmen bedient, sondern auch Mobiltelefonhersteller, Kinokamera-Entwickler, Konstrukteure von Medizin- und Sicherheitskameras und natürlich die Automobilindustrie. Ich bin sehr glücklich darüber und stolz darauf, dass es keinen wesentlichen Kamerahersteller gibt, der nicht zu unseren Kunden zählt. In der Covid Zeit habe ich angefangen mich mit einem sehr spannenden Technikthema auseinanderzusetzen: der Astrofotografie. Ich wünschte ich hätte mehr Zeit dafür.